Ein Campingplatz der zwei Gesichter: Wochenende und Nicht-Wochenende, ein himmelweiter Unterschied…
Als wir auf Platzsuche für den nächsten Trip waren, wurde die Ulmtalsperre gerade bei Friso´s Campingcheck im HR vorgestellt, netter Bericht, also angerufen und einen Platz fürs Wochenende reserviert, hinter Giessen in der Nähe der Lahn, nur eine gute Autostunde entfernt, das passt!

Freitags kommen wir ganz gut weg und auch gut durch, sodass wir schon am Nachmittag am Platz ankommen. Der Badebereich am Stausee, wo auch die Rezeption ist, sehr voll, es ist bombiges Wetter. Das System hat uns zwar einen Platz irgendwo im Hinterland reserviert, obwohl wir Wasserblick haben wollten, aber zum Glück dirigiert uns der freundliche Betreiber auf eine der Wiesen direkt am See. Total schief, lange Wege zum Strom und zum Waschaus und schon reichlich gut belegt, überwiegend mit zeltenden Familien, aber unser Platz hat noch wirklich netten Seeblick.

Im Laufe des Nachmittags kommt zwar noch eine weitere Gruppe mit drei großen Zelten und vielen Kindern, sodass unser Blick etwas eingeschränkt wird, aber erstens sind das sehr nette Leute (Perser wie wir später lernen werden) und im Vergleich zu den meisten anderen WoMo-Campern haben wir immer noch eine tolle Sicht.
Entsprechend lebhaft geht es den ganzen Freitag zu, die Kinder sind nicht wirklich störend, nervend sind vielmehr (fast) alle Eltern… Aber egal, es stört nicht wirklich und so machen wir uns einen schönen Abend an Froggy, den wir mit den Keilen gerade so eben gestellt bekommen, grillen uns leckere Burger und freuen uns einfach, einen Sommerabend am See zu verbringen. Irgendwann wird es dann auch ruhig und wir schlafen den tiefen Schlaf der Gerechten…

Der Samstag ist ganztägig von Remmy Demmy am See geprägt, wir halten uns dezent im Schatten unseres Froggy auf, es ist einfach zu heiß für fast alle Aktivitäten, aber wir geniessen das Nichtstun sehr. WLAN gibt es nicht und auch das Internet ist seeeeeehr bescheiden, sodass wir eine fast vergessene Offline-Zeit verbringen.
Erst am Nachmitttag raffen wir uns zu einer Umrundung des Stausees auf, eigentlich ein kurzer, flacher Weg von einer halben Stunde, wir müssen aber wegen eines Caches ziemlich hoch hinauf zu einer Schutzhütte, die nicht nur den Cache beherbergt sondern auch eine tolle Aussicht bietet.

Etwas geniessen und chillen, dann beenden wir unsere Seerunde am Biergarten der kleinen Talsperre. Nichts weltbewegendes, aber lecker und sättigend mit schöner Aussicht, was will man mehr…
Den Rest des Abends verbringen wir wieder gechillt vor unserem Froggy, beobachten Leute, lästern und geniessen…

Nach einer heissen Nacht beginnt am Sonntag morgen rings um uns herum der große Aufbruch, alle Zelt-Familien packen zusammen und rüsten zur Abfahrt. Während wir noch ganz in Ruhe frühstücken (Brötchenservice gibt es am Platz) fällen wir in kurzer Zeit die Entscheidung, noch einen Tag zu verlängern und heute hoffentlich noch einen ruhigeren Tag am See zu verbringen.
Eine sehr sehr gute Entscheidung, denn gegen Mittag sind fast alle Familien und anderen Camper weg und auf unserer Wiese herscht himmlische Ruhe 🙂

Nur noch eine Hand voll anderer WoMo- und WoWa Camper, mit denen wir auch locker ins Gespräch kommen. Wir liegen in der Sonne, Baden mehrfach im See (sic!) und später leiht sich Co noch das SUP unserer Nachbarn, um nach vielen Jahren Pause mal wieder etwas zu paddeln. Gelingt noch halbwegs gut, keine Heldenleistung, aber ohne reinzufallen cruist Co einige Zeit über den See, herrlich!

Unser Kühlschrank ist für diesen ungeplanten Extraabend natürlich nicht vorbereitet, sodass wir uns wieder aufmachen in Richtung Biergarten. Dummerweise haben die Essensstände Sonntags schon um 18:00 geschlossen, da sind wir einfach mal zu spät. Was bleibt? Pizza-Lieferservice, das funktioniert auch hier in der Einöde und kurze Zeit später sitzen wir mit leckerer Pizza vor unserem Froggy und geniessen die Ruhe und die ungestörte Aussicht. Noch ein paar Flugversuche mit der Drohne, nette Gespräche mit den Nachbarn, ein herllicher Abend nach einem herrlichen Tag. Was ein Kontrast zum Trubel des Wochenendes…

Müde fallen wir ins Bett, leider weckt uns der Wecker am nächsten Morgen schon um 6, schliesslich müssen wir noch durch Berufsverkehr, kommen auch einigermassen durch und sitzen rechtzeitig wieder am Homoffice-Schreibtisch in unseren Calls… Dieser Extratag hat echt Spass gemacht und war das frühe Aufstehen absolut wert!

Fakten und Fazit:

Wie gesagt, der Platz ist an einem schönen Sommerwochenende die Hölle, wenn die Massen aber wieder weg sind, ein kleines Paradies… 29€ ist nicht wirklich viel Geld, aber es gibt sehr unterschiedliche Stellplätze und wir hatten wirklich Glück! Der Weg zum Sanitär ziemlich weit durch die Dauercamper-Parzellen bergauf, aber ausreichend groß und sauber, jedoch 1€ fürs Duschen…
In der High Time würden wir vermutlich nicht wieder hierher zurück kommen, in der Nebensaison oder unter der Woche sehr sehr schön…

Camping Ulmtal, Ulmbachtalsperre, 27.06.2025

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