Dieses Wochenende stand uns der Sinn ganz auf Naherholung, daher nicht weit fahren, an die Lahn, auf den Campingplatz Runkel, vor ein paar Tagen nach telefonischer Anfrage online reserviert.
Freitag am frühen Nachmittag das Homeoffice beendet und ab in Froggy. Diesmal ist uns der Stau-Gott nicht sonderlich hold, wir stehen unterwegs einige Zeit im Stau, aber nach gut anderthalb Stunden erreichen wir doch den Edeka und kurz später den Campinglatz Runkel.
Runkel ist eigentlich mehr ein Zelt- als Campingplatz, Ausgangs- und Endpunkt unzähliger Kajaktouren-Fahrer, die in größeren Gruppen auf der Wiese zelten. Dazwischen vereinzelt auch ein paar WoMos und WoWas, einige aber auch wieder als Teil einer Bootsfahrer-Truppe. Wirklich stören tut uns das nicht, wir kriegen ein ganz nettes Plätzchen direkt am Flussufer. Da es sich aber um Naturschutzgebiet handelt, dürfen die Ufer nicht freigeschnitten werden und so sehen wir vom Fluss: Nix

Trotzdem ein netter Platz mit jugendlich-dynamischer Atmosphäre 🙂
Es ist heiß, wir bauen schnell unser Geraffel auf und verschwinden im Schatten unseres Sonnenschutzes, für großartige Aktivitäten sind wir nicht zu haben. 300m entfernt ist ein sehr gut sortierter Nahkauf, wo wir uns noch ein Eis holen und Abends wird mal wieder der Grill angeschmissen, Burger, aber diesmal nicht mit fertigen Patties sondern selbstgewürzt und gedrückt in unserer neuen Pattie-Presse…
So gegen 9 kommt ein freundlicher Security-Mann und klärt (besonders die Gruppen) auf: Musik aus um 22:30, Feuer aus um Mitternacht. Wir glauben nicht daran, dass das wirklich funktioniert, aber um 22:27 macht eine Gruppe noch mal ein lautes Schluss-Lied und dann ist Ruhe… Als wir uns etwa eine Stunde später ins Bett verziehen, ist ausser ein paar vereinzelten leisen Stimmen wirklich nichts mehr zu hören…
Wir schlafen am nächsten Morgen einfach mal aus, kein Wecker, Co steht kriecht erst gegen 11 aus den Federn, herllich geschlafen. Die meisten Gruppen sind schon unterwegs, wir lungern einfach nur faul rum, Su hat beim Bäcker (direkt neben dem nahkauf) Brötchen geholt und so geniessen wir den wieder sehr heißen Vormittag…
Zu irgendwelchen Aktivitäten können wir uns erst mal nicht aufraffen, aber irgendwann gehen wir dann doch mal an den Fluss und Baden etwas in der kühlen Lahn. Am Rand sehr steinig und flach, aber mit unsren Badeschuhen OK zum Einsteigen, in der Flussmitte ziemliche Strömung, da kann man schwer dagegen anschwimmen… Wir planschen einige Zeit im kühlen Nass, schauen Paddlern beim Anlanden zu und gehen dann irgendwann duschen.
Ein klein wenig wollen wir von Runkel dann doch noch sehen und so laufen wir in die nahegelegene Altstadt, besichtigen die Burg (von aussen) und lassen uns an der alten Lahnbrücke mit einem Spagetti-Eis am Flussufer nieder und beobachten den sommerlichen Trubel in und an der Lahn. Herrlich!

Am Campingplatz gibt es eine sehr gut aussehende Pizzeria und so überlegen wir: Nochmal grillen oder Pizza? Wir entscheiden uns für Grillen, wollen mal die neue Grillplattte auf dem Gasgrill ausprobieren. Dafür kaufen wir im Nahkauf Steaks und Würste und machen einen leckeren Linsensalat. Die Grillpfanne muss man erst mal auskochen. Während wir das zwei mal machen, geht die Gaskartusche zu Neige und so kommt doch wieder der Elektrogrill zum Einsatz. Die Platte auf dem Gasgrill muss sich ein anderes mal (im Garten?) bewähren…
Inzwischen sind alle Bootsfahrer natürlich zurück an ihren Zelten, entsprechender Trubel, aber nicht störend. Nach Ablauf der Musikzeit schrammelt eine Nachbargruppe noch sehr gekonnt auf der Gitarre, das scheint niemand zu stören, sehr cool.
Kurz bevor wir ins Bett gehen, schalten wir doch noch mal auf dem Tablett den Fernseher ein, um das Frauen-EM-Viertelfinale gegen Frankreich im Elfmeterschiessen zu sehen, aber dann doch ab in die Kiste, weit nach Mittternacht.
Am nächsten Morgen haben wir mal wieder keinen Druck, schlafen gemütlich bis 9 und während wir ganz gechillt da sitzen, ist rund um uns herum hektischer Aufbruch, alle Gruppen packen zusammen, großes Kino… Wir frühstücken in aller Ruhe und als wir fertig sind, sind fast alle Leute abgereist und wir haben den Platz fast für uns alleine 🙂

Wir haben mit den Platzbetreibern geklärt, dass wir easy bis 13:00 Uhr hier bleiben können, was wir auch ausnutzen, bevor wir entspannt vom Platz rollen.
Auch auf dem Rückweg sind die Autobahnen voll, sodass wir uns auf den Landstrassen heim schlängeln. Unterwegs ein großer Schock: Irgendwo haben wir bei einem Stop Rotschal und Paddy verloren, das ist uns noch nie passiert. Panisch fahren wir wieder zurück und an der zweiten Stelle finden wir die beiden wohlbehalten auf dem Bürgersteig liegend. Das wäre echt ein GAU gewesen, wenn wir sie nicht wieder gefunden hätten…
Fakten und Fazit:
Nein, kein idealer Campingplatz für uns, aber als Abwechslung sehr zu empfehlen: gut 35€ pro Nacht, die Sanitäranlagen sind super sauber und auch ausreichend dimensioniert, und irgendwie haben wir auch etwas Blut geleckt und denken über eine (Tages-)Kanutour nach, dann ist Runkel natürlich ein idealer Startpunkt und der Platz gesetzt…