Heute erreichen wir den „Grasplas“, unsere Base für die nächsten 5 Nächte, nach gut 3-stündiger Fahrt ab Roermond, nur unterbrochen von den notwendigen Shopping Stops bei Albert Hein und Jumbo, jetzt sind wir ausgestattet mit allem Nötigen für die nächsten Tage.
Der Empfang am Platz sehr herzlich, ein (ehemaliger) Bauernhof an einem kleinen See, 40 Plätze rundherum, einige Saisoncamper, nicht alle Plätze belegt.
Wir kriegen einen halbwegs windgeschützen Platz mit herllichem Blick auf den See und viel Freiraum um uns herum, ein kleiner Traum:


Schnell richten wir uns häuslich ein und geniessen, dass wir jetzt endlich angekommen sind: die Anreise und die letzten Tage im Office waren recht stressig, wir beide gesundheitlich leicht angeschlagen, aber jetzt beginnt ja der Urlaub!
Auch wenn wir einigermassen wingeschützt stehen, kommt schnell noch die Seitenwand und unsere neue ReWiSchi zum Einsatz, für die nächsten Tage ist teilweise Sturm angesagt.

Nach einem ersten Burgergrillen fallen wir recht früh in unseren Froggy um uns gesund zu schlafen.
Leider hatten wir nicht damit gerechnet, dass der Sturm so heftig kommt und wir mitten in der Nacht aufrecht im Bett sitzen in Angst um unsere Markise. Bei den lauten Schlägen ist auch an Schlaf nicht wirklich zu denken. Später flaut der Sturm dann doch etwas ab und wir fallen in einen komatösen Schlaf.
Am nächsten Morgen scheint die Sonne, als sei nicht gewesen, aber wir sprechen mit der netten Besitzerin, um unseren Platz ein paar Meter, in den Windschatten einer alten Scheune, zu verlegen, in der Hoffnung, dort besser geschützt zu sein.

Für uns überraschend gibt es auf dem Grasplas sogar frühmorgends ein Bäckerwagen, was natürlich die Frühstücksbeschaffung deutlich vereinfacht.
Nach vollzogenen Umzug und ausgiebigen Frühstücks geht es mittag auch gleich los auf die Eulenrunde: Eine Geo-Art mit 126 Mathematik-Mysteries, die wir in den letzten Tagen und Wochen, auch Dank familiärer Unterstützung, gelöst haben und die nun aufs Einsammeln warten. Angesichts der Entfernungen und Uhrzeit rechnen wir mit drei Tagen, aber auch dafür müssen wir erst einmal starten…
Gut 10km durch herrliche Landschaften (und sanften Gegenwind) geradelt und dann beginnt die Tour. Im Gegensatz zu den Rätseln sind die Verstecke fair und easy und so kommen wir gut voran, unterbrochen nur durch eine extrem leckere Neuentdeckung für uns: Dem „12-Uurtje“ einem Mittags-Sandwich mit Salat, Suppe und Kroketten, serviert in einem netten Landgasthof.
Schliesslich packt uns doch noch der Ehrgeiz und wir finden insgesamt 61 Cache, also fast schon die halbe Miete. Zurück auf dem Campingplatz reicht es nur noch für etwas Brot und warme Satay-Böller, dann fordern die letzten Tage ihren Tribut und wir fallen in unser Froggy-Bett.
Unsere neue Lage ist deutlich besser, trotz stürmischer Böen schlafen wir ruhig und gut und machen uns am Montag nach dem Frühstück direkt wieder auf, um die Eule weiter zu bearbeiten. Unterwegs zwei mal von heftigen Regenschauern getroffen stört uns das heute kaum, denn wir sind gut mit Regenjacken ausgestattet und der Regen nur kurze Zeit, dazwischen immer wieder herrliche Sonne.
In Hengelo ist die Runde offiziell zu Ende, da wir aber mittendrin eingestiegen sind, liegen noch etwa 25 Caches vor uns. Das ist aber für den Moment egal, wir finden ein nettes Eetcafe und speisen in der Abendsonne herrlich holländische Snacks, u.a. wieder ein (spätes) 12-Uurtje.
Einkaufen für die nächsten Tage im AH und noch ein paar Caches auf dem Weg, dann die Entscheidung: Direkt zurück oder doch noch die Runde beenden, eine weitere gute Stunde… Wer uns kennt, wird sich die Antwort denken können und so radeln wir noch weiter herrlich durch Felder, Wiesen und Wälder und sammeln auch noch die letzten Caches der Runde ein, was bedeutet, dass wir erst kurz vor Dunkelheit wieder am Grasplas ankommen, groggy, aber stolz, die Runde (2x40km) heute schon beendet zu haben. Das frühe Abendessen im Eetcafe hält zum Glück länger an und so gibt es nur ein paar Nüsschen und eine warme Dusche im sehr soliden Waschhaus, bevor wir ins Bett fallen.
Für die beiden kommenden Tage hat der Wettergott leider weniger Erbarmen mit uns, umso besser, dass wir das „Pflichtprogramm“ der Eule schon absolviert haben. So machen wir uns an Tag 3 nur auf die kurze Radfahrt nach Vorden, dem nächsten Ort, von wo es ein Zug ins nahegelegene Zutphen gibt.
Eine alte Hansestadt mit vielen netten alten Häusschen, Kirchen, Plätzen und Cafes, in der wir uns, trotz teilweise starkem Regens, einige Stunden beschäftigen, bevor es am frühen Abend mit dem Zug zurück nach Vorden und dann auf den Grasplas geht. Auch heute hilft uns die heiße Dusche, das feuchtwindige Wetter etwas zu vergessen…
Leider ist auch der letzte Tag sehr verregnet und so kommen erstmalig unsere neuen Regenponchos zum Einsatz, um die kurze Fahrt nach Vorden überhaupt erst zu ermöglichen. In Vorden gibt es ein Lunch im „Bakkers“, dem ersten Hotel am Platze mit, guess what: 12-Uurtje und einer ansonsten unspektakulären Mini-Stadtbesichtigung, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machen.
Nach einer erneuten heissen Dusche ziehen wir am letzten Abend Resümee:
Fakten und Fazit:
Der Grasplas war vielleicht einer der schönsten Campingplätze auf dem wir bisher waren: Der wunderbare Teich in der Mitte (bei besserem Wetter hätte man darin auch Baden können, wie es einige hartgesottene Eingeborene auch gemacht haben), die Weite, die Freundlichkeit und das wirklich großartige Sanitärhaus, und das alles bei recht kurzen Wegen. Den Brötchenservice hattten wir gar nicht auf dem Schirm (wurde auf der Website auch nicht erwähnt) und die vereinzelt kritisierte Bahnlinie, die direkt am Platz vorbei führt, hat uns überhaupt nicht gestört. Und das Wetter, besonders in der zweite Hälfte unseres Aufenthalts, kann man auch niemanden ankreiden…
Ach ja, knapp unter 30€ pro Nacht ist für Holland kein Schnäppchen, aber auf jeden Fall jeden Cent wert. Sollten wir wieder mal im schönen Achterhoek von Gelderland sein: Immer wieder gerne „de Grasplas“
